Aus vierzig angebotenen Projekten konnten die Schüler*innen aller Jahrgänge auswählen. Außergewöhnlich in ihrer Vielfalt, aber alle Projekte einte der Gedanke: Nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen möchten wir etwas erfahren, erleben und gestalten und dabei auch mit Schüler*innen anderer Jahrgänge ein Problem lösen und unseren Kopf und unsere Hände einsetzen.
Einige Projektideen hatten unsere Schüler*innen selbst entwickelt. Auch an der Organisation waren zahlreiche beteiligt, stellvertretend für viele seien hier Caj Schäfer und Agata Vieira Godoi genannt.
Endlich nach zwei Jahren Corona wieder ein Programm, zu dem im großen Rahmen wir alle, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, zusammen feiern können, betonte unser Schulleiter Herr Stolle sichtlich erfreut in seiner Eröffnung.
Die gute Laune verstärkte anschließend dann das neu zusammengestellte Beat&Brass-Ensemble mit 90er-Jahre Eurodance Musik, das in der Projektwoche ein Repertoire erarbeitet hatte. Dazu bewegten sich Tänzerinnen und Tänzer des Standardtanzprojektes geschmeidig und animierten Eltern und Lehrkräfte dazu, zusammen das Tanzbein zu schwingen. Auch in der von Schülerinnen und Schülern sanierten Bushaltestelle gab es später ein Eröffnungskonzert.
Orchestergruppen sind zum Glück beweglich. So spielten die “Cat Girls” mit ihren Streichinstrumenten auch im Schulgarten. Der Tanz, das gemeinsame Musizieren und natürlich der Mannschaftssport, beim Fest auf dem Beachvolleyballplatz, ließen uns Gemeinsamkeit erleben.
„Kultur bringt zusammen”, z.B., indem uns die Speisen, Sitten, Bräuche und die Musik anderer Länder nahegebracht werden, wir selbst eine Reise planen oder authentische Vorträge darüber hören, welche markanten Eindrücke andere auf Reisen gewonnen haben.
„Wer bin ich, was beschäftigt mich, wer will ich sein?“ Jedes Projektmitglied sollte sich mit einem Selbstporträt und eigenem Gedicht diesen Fragen nähern.
Viele reizte es, gemeinsam Rätsel zu lösen, den Ausweg aus schwierigen Situationen zu finden, sich in Magier oder Ritter zu verwandeln, dann Lösungswege zu finden oder sogar ganz eigene Spielideen zu entwickeln. So ersetzten Fragen oder Aufgaben zum Julius-Spiegelberg-Gymnasium die Ereigniskarten im Monopoly-Spiel: „Du hast Müll eingesammelt und erhältst dafür 10 JSG-Dollar.“
Um sich der Welt der Ägypter oder Römer zu nähern, wurden Katapulte gebaut und der Prozess der Mumifizierung mit eigenen Materialien veranschaulicht. Papyrus wächst hier zwar nicht, aber altägyptische Malereien lassen sich täuschend echt nachahmen.
Dass es Harry-Potter-Fans gibt, wird niemanden überraschen. Wie stimmungsvoll sich die Welt Hogwarts nachbauen lässt, zeigte ein weiteres Projekt. Auch den Sprechenden Hut konnten wir uns dabei anschauen.
Nachhaltig leben und sich sozial engagieren, für viele sind es wichtige Anliegen. Ein Bauernhof, der biologische Produkte herstellt, wurde zwei Tage lang besucht (weitere Details hier). Auf dem Feld oder in dem Gewächshaus konnte mitgearbeitet werden. Zum sozialen Projekt „Miteinander“ gehörten der Besuch eines Pflegewohnheimstifts, eines Kindergartens und eine Stadtrallye, gemeinsam mit Geflüchteten. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit leitete auch die Projekte, in denen aus Naturstoffen Seife, Cremes und Zahnpasta hergestellt wurden. Vermittelt wurde dabei auch die Technik „Makramee“, eine aus dem Orient kommende Knüpftechnik zur Herstellung von Ornamenten, Textilien oder Schmuck.
Richtig gut schmeckt übrigens Brennnesseltee. Bei diesem Projekt lernten wir Ess-und Naturheilpflanzen kennen. Gesammelt wurden die Kräuter im Biogarten, Schulwald und Denstorfer Holz.
Was wir mit der Geschicklichkeit unserer Hände erreichen können, kommt oft zu kurz. Warum nicht einfach ansehnliche Sitzgelegenheiten für unseren Schulgarten bauen oder sogar unseren Kleidungsstücken eine zweite Chance geben und sie in einem Pop-up-Second-Hand-Shop anbieten? Aus alten Stoffen wurden neue Accessoires und Taschen genäht, die für einen guten Zweck verkauft wurden.
Raketen wurden gebaut, ein Blick ins Weltall wurde eröffnet,
Vor großem Publikum sprachen sechs Redner*innen aus den Jahrgängen 8-10 darüber, was viele bewegt und ihnen wichtig ist: Die Furcht, die sozialen Medien könnten unsere Privatsphäre verletzen, die Sorge um die Menschenrechtslage in Katar und China, die Angst, in einer Prüfungssituation zu versagen, und die Sorge, in der späteren Arbeitswelt gehe es nicht so tolerant und gleichberechtigt zu wie in der Welt der Schule.
Ein Projekt hieß: „Zusammen ein Lächeln (ver-)schenken – Wärme schenken und gemeinsam Glück verbreiten.“ Es ging darum, selbstgebaute Wärmespender an Obdachlose zu verschenken. Auffallend viele Spender*innen unterstützten die Aktion. Auch hier fiel auf, wie kompetent und freundlich unsere Schülerinnen und Schüler Interesse an dem wecken konnten, was sie in der Projektwoche erarbeitet hatten und nun anboten oder vorstellten.
Den vielen hundert Gästen wurde immer wieder ein Lächeln geschenkt. Mit großer Freude an der Zusammenarbeit und auch mit einigem Stolz über das Geleistete können alle auf diese ereignisreiche Projektwoche zurückschauen.
(Chistian Beyer und Klaus Nührig, 10.07.2022)