Aufgrund der Corona-Pandemie konnten auch in diesem Jahr für unsere 9.Klassen keine Betriebspraxistage stattfinden. Deshalb wurde ein anderer Ansatz gewählt, um Einblicke in verschiedene Bereichen der Berufswelt zu ermöglichen.

Unterstützt wurden wir dabei vom „Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft“, vertreten durch Herrn Dr. Gartz und Frau Ehret, und durch unseren Projektpartner in der Berufsorientierung, die „Allianz für die Region“.

Die Wichtigkeit, sich möglichst früh beruflich zu orientieren, betonten Frau Ehret und Herr Dr. Gartz, erarbeiteten Kriterien, die für die berufliche Qualifikation besonders bedeutsam sind, und erläuterten die Voraussetzungen, die in den verschiedenen Bereichen erfüllt werden müssten, so z. B. im gewerblich-technischen Bereich (Fingerfertigfertigkeit/Motorik, robuste körperliche Verfassung, sicherer Umgang mit Lärm/Hitze/Kälte, räumliches Vorstellungsvermögen/technisches Verständnis und Flexibilität), im Bereich Gesundheit/Soziales (Einfühlsamkeit und Geduld, Hilfsbereitschaft, Toleranz, körperliche und seelische Belastbarkeit, Souveränität im Umgang mit Krankheiten) und im kaufmännisch-verwaltenden Bereich (kontaktfreudig, kommunikativ, offene und freundliche Umgangsformen, Computerkenntnisse, Warenkenntnisse).

Im Anschluss informierten Frau Jürgens-Hermsdorf, Ausbildungsleiterin im Klinikum Peine, Herr Jansen, Pressesprecher für die Polizei im Bereich Peine, sowie Frau Stutz, Personalreferentin der Telcat Multicom GmbH, einem Tochterunternehmen der Salzgitter AG, gemeinsam mit Herrn Steinke und Herrn Kluth, Auszubildende im Bereich Informationselektronik, über die Ausbildungsmöglichkeiten und Erfordernisse in ihren Berufen.

Ein Berufsbild kann sich wandeln. Frau Jürgens-Hermsdorf betonte, dass die Ärzte und Ärztinnen  inzwischen viel an die Krankenpfleger*innen delegierten, dadurch würden diese viele ärztlich verordnete Maßnahmen im Bereich der Diagnostik und Therapie eigenständig durchführen. Im Einstellungsgespräch werde u.a. erfragt, ob die Bewerber*innen wirklich wüssten, was sie in der Ausbildung und im Beruf erwarte.

Herr Jansen beschrieb, wie enorm praxisnah die Ausbildung bei der Polizei sei. Die vielen Fragen der Schüler*innen an Herrn Jansen bewiesen, wie wichtig es ihnen ist, die Unterschiede zwischen dem Polizeiberuf in der realen Welt und dem Berufsbild, welches die Medien vermitteln, zu erkennen. Herr Jansen erklärte, dass er zum Glück noch nie seine Dinestwaffe einsetzen musste, aber es im Einsatz bei der Polizei Erfahrungen gebe, die nicht leicht zu verarbeiten seien, zum Beispiel die Konfrontation mit dem Leid von Kindern in verwahrlosten Haushalten.

Die Auszubildenden der Telcat Multicom GmbH fanden besonders schnell den Zugang zu unseren Schüler*innen. Am Beispiel eines Feueralarmmelders informierten sie praxisnah und anschaulich über eine ihrer Tätigkeiten.

Alle Gäste vermittelten den Eindruck, dass es für unsere Schüler‘*innen nicht zu früh sei, sich schon jetzt über berufliche Wege zu erkundigen, eigene Fähigkeiten und Interessen wahrzunehmen und diese weiter auszubilden. Wichtig sei es, sich schon in der Schule eine Arbeitshaltung anzueignen, mit der Aufgaben zielorientiert und verantwortungsvoll gelöst werden können. Wer ein offenes Auge für Probleme und Lösungswege besitzt, hat es sicherlich leichter, den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu finden.

(Klaus Nührig)