Ein Schüleraustausch klingt schon mal interessant, aber nach Indien, Neu-Delhi, eine Stadt mit ca. 30 Mio. Einwohnern???
Bei Indien hat man schnell Bilder von Kühen auf den Straßen, arme Regionen und Slums, überfüllte Großstädte und viele Tempel im Kopf. Aber ist das wirklich so?

Nach Ankündigung der Schule fand auch bald der erste Informationsabend für Schüler und Eltern statt. Es haben sich das Gymnasien aus Groß Ilsede, das Ratsgymnasium aus Peine und das Julius-Spiegelberg-Gymnasium zusammen geschlossen, um einen Schüleraustausch mit der Maharaja Agarsain Public School, MAPS, aus Neu-Delhi zu organisieren. Unterstützt wurde der Austausch von der Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft, Wito, aus Peine. Schnell stellte sich heraus, dass die MAPS eine private Schule ist und dort Schüler aus gut situierten Familien zur Schule gehen. Somit war der Gedanke an Slums und arme Familien schnell vergessen. Wir erhielten auch die Daten von unseren Austauschschülern, um in Kontakt zu treten, was bei einigen schnell ging und sich bei anderen etwas hin zog. Aber die Kommunikation stand. Wir informierten uns schnell über notwendige Impfungen und andere Einreisebestimmungen, wie Reisepass und Visa. In einigen Treffen mit allen Schülern der drei Gymnasien bereiteten wir uns auf die Reise vor.

Und dann kam auch schon der Tag des Abflugs. Am 31.03.2025 flogen wir mit der Lufthansa von Hannover nach München und weiter nach Neu-Delhi. Von München aus flogen wir sogar mit dem größten Passagierflugzeug der Welt, einem Airbus A380. Gegen Mitternacht landeten wir in Delhi und wir wurden von der Schule ganz herzlich mit Fahnen, Blumen und süßen Speisen empfangen. Vom Flughafen fuhren wir zur Schule, wo wir von unseren Gasteltern begrüßt wurden und gleich in unser neues Zuhause für die nächsten Tage fuhren. In der Familie angekommen lernten wir alle Familienmitglieder kennen und nach einem kleinen Snack und Chai (Tee) ging es gegen 4 Uhr ins Bett.

Am ersten Tag wurden wir von der Direktorin der MAPS empfangen und erlebten ein indisches Willkommens Ritual für besondere Gäste. Bei einem Rundgang durch die Schule stellten wir schnell fest, dass wir hellhäutige Deutsche sehr auffielen und uns alle ansahen und begrüßten. Bei so viel Aufmerksamkeit entwickelte sich bei uns ein kleines Fame Gefühl.
In den folgenden Tagen haben wir viele tolle Sehenswürdigkeiten besucht, wie das Taj Mahal, das Red Fort, den Tempel Akshardham mit einer Wassershow, das India Gate, Raj Ghat, Jantar Mantar, Dilli Haat ein großer Markt oder auch das Goethe Institut. Das Haus des Präsidenten durften wir gleich zweimal besichtigen. Einmal von innen mit seinen großen und prächtigen Räumen und ein zweites Mal zu einer Parade mit Soldaten auf Pferden. Unsere Austauschschüler waren immer mit dabei.
Am letzten Tag fand der Foundation Day der Schule statt. Es wurde der 48. Geburtstag der Schule gefeiert, bei dem wir in indischer Kleidung einen traditionellen Tanz aufführten. Natürlich haben wir den vorher einstudiert.
Und dann waren auch schon die zehn Tage um und wir mussten uns von unseren Gastfamilien unter Tränen verabschieden. Wir fuhren zum Flughafen und flogen wieder nach Deutschland zurück.

Wir haben bei dieser Reise nicht nur viele Sehenswürdigkeiten gesehen, sondern auch eine tolle Gastfreundschaft von der Schule und den Gastfamilien erleben dürfen. Wir haben indische Traditionen, Speisen, Sprache und Werte kennen lernen dürfen. Es sind viele neue Freundschaften entstanden. Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch.

Und ja, es gibt Kühe auf den Straßen, es gibt ganz viele Tempel und leider auch arme Menschen und Slums. Es gibt aber auch eine tolle Kultur, viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft.

Diesen Austausch muss man einfach erleben.

(Laura Schnurr, Merel Schramm, Jg. 9)

Bild 1: Empfang am Flughafen
Bild 2: Empfang an der Schule
Bild 3: Taj Mahal
Bild 4: India Gate
Bild 5: Fast Food in Indien
Bild 6: Poolparty
Bild 7: Abschied
Bild 8: Wir Schüler
Bild 9: Präsidenten-Palast