– „Der Tag der offenen Tür 2023“ bot am Julius-Spiegelberg-Gymnasium am 18. April ein Angebot zum Schnuppern und Mitmachen. –

„Jetzt seid ihr an euren Grundschulen die Großen, hier werdet ihr zunächst noch die Kleinen sein. Aber bald werdet ihr, wenn ihr möchtet, ein Teil dieser großen Schule sein.“ Mit diesen Worten begrüßte die kommissarische Schulleiterin Frau Mürmann die vielen interessierten Schüler*innen, die gekommen waren.

An dieser Schule sind wir beides, zugleich Individuen und Teil einer Gruppe. Wer kann das besser versinnbildlichen als ein Orchester, in dem alle beides sein müssen: Solisten und Teamplayer, und deshalb eröffnete auch die Bigband der Schule unter der Leitung von Herrn Beyer den überaus gut besuchten „Tag der offenen Tür“.

Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium ist ein Schritt in eine neue Schulwelt, ein Schritt, der gern gegangen wird, um Neues zu entdecken. Wer das Interesse am Forschen, Basteln oder an der Begegnung mit Fremdsprachen besitzt, der muss einen solchen Schritt nicht fürchten, denn es gibt eine Menge zu gewinnen.

Herrlich experimentieren und tüfteln lässt sich in den Naturwissenschaften, also in Chemie, Biologie oder Physik. „Chemie ist bunt.“ Das beweist zum Beispiel die blaue Zauberflasche. Wird deren Inhalt, die Chemikalie Methylenblau, geschüttelt, verwandelt sich die Farbe. Das trübe Grau transferiert zu einem dunklen Blau. Lässt man die Flüssigkeit dann einige Zeit stehen, verwandelt sich die Farbe wieder zurück. Ein weiteres Experiment beweist, dass sich mit einer Farbänderung des Rotkohlsafts auch der pH-Wert ändert. Liegt er bei 2, färbt er sich rot/orange, bei 5 lila, bei 7 blau und bei 10 grün.

Zum Forscherprofil gehört natürlich auch Physik. Wichtige Bereiche in Klasse 5 sind dabei Elektrizität und Magnetismus. Wie stark zieht ein Magnet? Wie bringe ich eine Büroklammer zum Schweben? Ein aus dem 3-D-Drucker erzeugte Windkraftanlage bringt Lämpchen zum Leuchten. Für Fortgeschrittene wird dann erläutert, wie eine Solaranlage funktioniert.

In der Biologie arbeiten wir mit Mikroskopen. Eine Hummel in zweifacher und vierfacher Vergrößerung. Nervenzellen sogar in hundertfacher Vergrößerung. Wer einmal durch eine Brille geschaut hat, mit der die Welt aus den Augen einer Biene betrachtet werden kann, wird das nie vergessen.

Wie kann man Vögel schützen? Wie viel wissen wir eigentlich über den Vogelschutz? In einem Projekt für „Jugend forscht“ hat sich damit der Achtklässler Linus Wiesbaum befasst. Er veranschaulicht, wie viel Freude es bringt, wissenschaftlich zu arbeiten.

Alle Fächer stellten sich vor. Deutsch und Mathematik auch mit Arbeiten von Schüler*innen, die zeigen, wie Aufgaben in Klasse 5 gelöst werden. Das Lehrbuch im Fach Werte&Normen trägt den beziehungsreichen Titel „Leben lernen“. In Religion begegnen wir auch zeichnerisch den Vorstellungen, wie sich die Welt entwickelt hat und wie wir unseren Platz darin finden. Musik und Kunst sprechen zu unseren Gefühlen und erfordern ein Mitwirken unserer Hände, Augen, Ohren und des Verstandes. Die Fremdsprachen vermitteln Begegnungen mit den Menschen und Kulturen anderer Länder. Spanisch erschließt uns Lateinamerika, Englisch natürlich auch Nordamerika. Französisch wird in vielen Ländern auch außerhalb Frankreichs gesprochen. Im Lateinunterricht begegnen wir der Welt der Antike. Übersetzen kann man aber auch die Schrift der Hieroglyphen. Wo kann man das üben? Natürlich im Fach Geschichte, wenn es um die Kultur des alten Ägyptens geht.

Nahezu unendlich in seiner Reichhaltigkeit ist das Angebot an Arbeitsgemeinschaften. Jedem, der am Finnlandaustausch teilnehmen möchte, bietet sich hier eine Chance. Sprachzertifikate können in Englisch und Spanisch erworben werden. Business Englisch wird angeboten, und es gibt auch Arbeitsgemeinschaften zu den Themen: Film, Kochen, Kreatives Schreiben. Eine Umwelt AG betreut u.a. den Schulgarten.

Welche Arbeitsgemeinschaften bietet die Fachgruppe Sport an? Trampolin, Handball, Turnen, Schwimmen, Tischtennis, Basketball, Klettern, Volleyball.

Eine Schule lebt auch von dem sozialen Engagement ihrer Schüler*innen. Überwältigend war die Vielfalt an den Ständen, an denen unsere Schüler*innen Bücher und Spiele für Kinder anboten. Dieser Flohmarkt war eine Aktion der SV. Der Erlös wird an die Erdbebenopfer in der Türkei gespendet. Ein Spanischkurs der Klasse 9 möchte für ein Projekt von UNICEF spenden, mit dem Kinder in Kolumbien geholfen wird, die durch den Bürgerkrieg traumatisiert sind, und bietet dazu Armbänder zum Verkauf an. Zwei Schülerinnen des Jahrgangs 9 haben ein Projekt geschaffen, mit dem sie anderen Menschen zeigen möchten, wie schön es ist zu leben und wie wertvoll jeder einzelne Mensch ist.

23 köstliche Angebote mit Kuchen und Muffins sowie fünfmal Angebote mit Laugengebäck gab es in der Cafeteria zu genießen. Zusammengestellt hatten sie die engagierten Eltern unserer Fünftklässler*innen und der Förderverein unserer Schule.

Bald werden die Viertklässler*innen bestimmt selbst etwas über das JSG zu erzählen haben. Wir wünschen ihnen viel Erfolg und Glück und heißen sie an unserer Schule herzlich willkommen.

(Text: Klaus Nührig
Fotos: Steffen Wiegand)